Den Rahmen zur Selbstorganisation setzen

Scrum Master Kompetenz - Den Rahmen zur Selbstorganisation setzen

Scrum Master Kompetenzen

Aktuell arbeite ich im Podcast die zentralen Kompetenzen eines Scrum Masters auf. Den Rahmen zur Selbstorganisation zu setzen ist dazu hier der aktuelle Fokus.

Mein Ziel ist es dir zu den zentralen Kompetenzen eines Scrum Masters eine konkrete Orientierung zu geben, was diese auszeichnen, sodass du daraus eine Standortbestimmung machen kannst und für dich die nächsten Entwicklungsfelder abzuleiten, um ein noch besserer Scrum Master zu werden.

In der ersten Podcast-Folge Der Scrum Master Methodenkoffer hatten wir dazu die Methodenkompetenz eines guten Scrum Masters aufgearbeitet.

In dieser Folge sprechen wir analog über die Scrum Master Kompetenzen „Den Rahmen zur Selbstorganisation setzen“.

In dieser Folge

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Thema der Woche aus der Scrum meistern Community

Alleine würde ich mich schwer tun, diese Themen prägnant zum Punkt aufzuarbeiten. Deswegen suche ich den Austausch zu diesen Themen in unserer Scrum meistern Community. Hier arbeiten wir aktuell die Scrum Master Kompetenzen als Thema der Woche auf.

Ein großes Danke nochmal an jeden, der sich hier in den Austausch einbringt. Eure Sichten zeigen ergänzende Sichten auf und helfen dabei das Thema sinnvoll zu konsolidieren.

Wir haben spannende weitere Themen zum Austausch in der Pipeline.

Ich würde mich sehr freuen, wenn auch du dich in unserer Scrum meistern Community anmeldest und wir gemeinsam aus dem Austausch lernen.

Warum ist dieses Thema so zentral?

Viele Scrum Teams sind nicht reif genug und tun sich schwer, wirklich eigenverantwortlich zu agieren. Von einem guten Scrum Master, Agile Coach oder moderner Führungskraft erwarten wir hier, dass sie einen förderlichen Rahmen zur Selbstorganisation setzen können und ihre Teams entwickeln.

Deswegen möchte ich in der heutigen Folge aufarbeiten, was ein guter Scrum Master dazu können sollte und drei Ansatzpunkte teilen, welche sich hier für mich besonders bewährt haben.

Die Scrum Master Kompetenz: Den Rahmen zur Selbstorganisation setzen

Ein guter Scrum Master ist in der Lage den Rahmen zur Selbstorganisation etablieren

Selbstorganisation ist einer der zentralen Faktoren, warum agile Teams so leistungsfähig und anpassungsfähig sind. Für viele Teammitglieder ist dieses hohe Maß an gemeinsamer Verantwortung aus der wir agieren neu. Ein guter Scrum Master schafft die Rahmenbedingungen für mehr Eigenverantwortung und hilft den beteiligten Personen dieses mehr an Verantwortung zu tragen, statt Dauerhaft den Mangel an Verantwortung aus der Rolle als Kümmerer und Antreiber zu kompensieren.

Dazu gehört, das ein guter Scrum Master:

  • erkennt die Limitationen für Selbstorganisation in seinem Set-up und adressiert diese, um einen sinnvollen Umgang mit ihnen zu finden.
  • neue Scrum Teams dabei heranführt, eigenverantwortlich zu agieren. 
  • in einem bestehenden Scrum Team den Rahmen zur Eigenverantwortung stärken, ausweiten und/oder wiederbeleben.
  • in einem etablierten eigenverantwortlichen Scrum Team diese Haltung nicht untergräbt und bewährt.
  • effektive Selbstorganisation auch über die Grenzen eines einzelnen Teams auf die Abstimmung zwischen mehreren Teams und auf die Organisation auszuweiten

Ich hoffe diese Punkte geben dir eine konkrete Orientierung was einen guten Scrum Master auszeichnet und wo du dich als nächster Weiterentwickeln solltest um ein noch besserer Scrum Master zu werden.

Ansatzpunkte um mehr Eigenverantwortung im Scrum Team zu kultivieren

Mit Scrum starten

Der einfachste Weg zu eigenverantwortlichen Teams ist es, Teams von Anfang an als solche zu starten. 

Für mich hat sich dabei folgendes Vorgehen bewährt:

  • Orientierung der Einführung von Scrum an der zwingenden Notwendigkeit warum wir anders arbeiten müssen, um eine konsequente Nutzung von Scrum als Antwort zu motivieren.
  • Durch Simulationen ein gemeinsames Verständnis für die neue Arbeitsweise schaffen und die beteiligten Personen für den neuen Arbeitsansatz sensibilisieren.
  • Bewußt Imperfekt in den ersten Sprint starten um Scrum als Lernrahmen zu positionieren und über die ersten Sprints als solchen zu etablieren.

Wenn du mehr zu meinem Vorgehen zur Einführung von Scrum sehen willst, schaut dir das YouTube- Video Mit Scrum effektiv starten an.

Für eigenverantwortliche Teams förderliche Rahmenbedingungen schaffen

In Scrum sprechen wir viel über die Dynamik die ein Team in seiner Entwicklung zu einem wirklich leistungsfähigen Team unter förderlichen Rahmenbedingungen nimmt (mehr dazu findest du im umfassenden Artikel 5 Dysfunctions of a Team“ – Als Scrum Master Teams entwickeln mit sehr vielen konkreten Tipps).

Allerdings sprechen wir kaum über diese förderlichen Rahmenbedingungen. Vielen Scrum Teams fehlen diese Rahmenbedingungen und wir brauchen uns nicht wundern, dass diese Teams nicht die nötige Reife haben um wirklich aus einer Eigenverantwortung zu agieren. Viele schreiben sogar ihre Scrum Teams als nicht entwickelter ab und übersehen, die Chance hier durch die passenden Rahmenbedingungen ihr Team nachhaltig voranzubringen.

Das Team Effectiveness Model von Richard Hackman als Orientierung

Als Orientierung für förderliche Rahmenbedingungen ist das Team Effectiveness Model von Richard Hackman die beste konkrete Orientierung.

Hackman nennen hier die folgenden fünf Enabler als zentrale Rahmenbedingungen für wirklich effektive Teams

  • Ein stabiles Team, damit man sich zur gemeinsamen Aufgabe besser zusammenraufen kann.
  • Ein Ziel, das so klar, herausfordernd und wichtig genug ist, um die Teammitglieder zu motivieren, wirklich eng zusammenzuarbeiten.
  • Eine befähigende Arbeitsstruktur, die dem Team einen Rahmen gibt, effektiv zusammenzuarbeiten, incl. der gemeinsamen Ausgestaltung von Produkt und Arbeitsweise. (Gleiche dazu gerne mal eure Scrum Umgebung mit meiner Scrum Checkliste ab, mehr dazu im Artikel Der Scrum Master als Hüter des Scrum Rahmenwerks.)
  • Ein förderliches, unterstützendes Umfeld, was sowohl die passenden Mittel (Informationen, Werkzeuge etc.) bereitstellt und Rahmenbedingungen setzt die eine erfolgreiche Arbeit im Team motivieren(beispielsweise keine Kontraproduktiven individuellen Incentives)
  • Mentoren und Coaches, die ihnen dabei helfen sowohl ihre individuellen Fähigkeiten weiterzuentwickeln, wie auch sich als Team weiterzuentwickeln und bei Fragen ihnen mit Rat zur Seite stehen.

Wo es typischerweise hakt führe ich in der Podcast-Folge noch etwas ausführlicher in Bezug auf Scrum aus.

Ich kann nur jeden raten bevor er sein Team als nicht Reif genug abschreibt nochmal genauer auf diese fünf Enabler zu gucken. In der Regel liegt es nicht an den Leuten, sondern an den unzureichenden Rahmenbedingungen und es ist unsere Aufgabe diese zu schaffen.

Untergräbt dein Verhalten die Eigenverantwortung

Oft unterschätzen wir welchen Einfluss unser Verhalten auf die Eigenverantwortung im Team hat. Unter Druck übernehmen viele von uns Verantwortungen und Aufgaben, die eigentlich im Scrum Team liegen. Trotz guter Intention und dem bemühen dies nur temporär zu übernehmen, positionieren wir uns oft so als Kümmerer und Antreiber für das Team. 

Einige konkrete typische Dysfunktionen habe ich hier nochmal konkreter in der Podcast-Folge benannt.

Was denkst du?

Ich hoffe diese Folge gibt dir eine gute Orientierung was einen guten Scrum Master hier auszeichnet, wo du bei diesen Punkten steht und einen Impuls für nächste Entwicklungsfelder.

Mit den drei Ansatzpunkten wollte ich dir aufzeigen, wie du hier in dieser Richtung konkret effektiver wirken kann. Ich bin aber sehr neugierig wo du weitere Ansatzpunkten siehst und würde mich sehr freuen über LinkedIn(hier der Link zu meinem Profil) von dir zu diesem Thema zu hören.

Ich freu mich auch auf den weiteren Austausch in der Scrum meistern Community und würde mich freuen, wenn du mit dabei bist 😉

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Ralf Kruse