Unser Gast - Felix Braun
Felix ist in Hamburg aufgewachsen, und fühlt sich besonders an oder auf Seen und Flüssen wohl. Er arbeitet bereits seit den frühen 2000ern nach Scrum und XP. Nach vielen Jahren als agiler Software-Entwickler in Hamburg und Berlin, leitet er nun den Frankfurter Standort der codecentric. Eine innovative IT-Beratung, die gemeinsam mit ihren Kunden versucht begeisternde agile IT-Projekte anzuschieben. Als früherer Volleyball-Profi weiß er, wie wichtig gute Teamarbeit für ein erfolgreiches Projekt ist.
Der Hintergrund des Standorts und von Codecentric?
Die codecentric ist eine IT-Beratung, die gemeinsam mit Kunden digitale Produkte entwickelt und dabei innovative und agile Vorgehensweisen nutzt. Am Frankfurter Standort, der vor 10 Jahren gegründet wurde, sind wir gute 40 Mitarbeiter:innen.
Welche Arbeits-Setups habt ihr?
Wir arbeiten häufig gemeinsam mit unseren Kunden in agilen Teams. Seit Corona (und dem daraus resultierenden Schub für Remote-Work) sitzen diese Teams bunt verteilt über Büros und Home-Offices in ganz Deutschland. Diese Art der Zusammenarbeit klappt super. Doch für bestimmte Tätigkeiten oder das Teamgefühl sind regelmäßige, gemeinsame Vor-Ort-Zeiten wichtig.
Welche räumlichen Setups habt ihr diskutiert?
Das agile Arbeiten ist verbunden mit Transparenz und viel Kommunikation. Früher wurde daher auf schön gestaltete Großraumbüros gesetzt (mit viel Platz zwischen den Tischen, also keine Cubicles). Wir haben aber gemerkt, dass dies eher ein Kommunikationskiller war. Inzwischen gibt es auch Studien zu dem Thema, die zum gleichen Schluss kommen (z.B. “The Impact of the “Open Workspace on Human Collaboration” von Ethan Bernstein and Stephen Turban).
Wir haben daher mit unserem Team gemeinsam verschiedene Modelle besprochen. Von wir mieten nur noch bei Bedarf Meeting- und Socialising-Räume, über kleine 1er-Büros (da wir viel in Telcos sind), über große Teamräume war alles dabei.
Wofür habt ihr euch entschieden?
Wir haben uns für eine flexible Mischung aus 2-er, 4er- und 6-er Büros entschieden. Also viele Räume, damit wir uns mit unseren Anrufen/Videokonferenzen nicht gegenseitig beim Arbeiten stören. Uns war aber auch wichtig, dass wir viel Glas in Richtung Flur verwenden, so dass wir uns trotzdem häufig sehen, auch wenn wir in verschiedenen Räumen sitzen. Dazu gibt es dann noch eine große Flexflächen, die als Cafeteria und Veranstaltungsort genutzt wird und eine Dachterrasse die zum gemeinsamen Verweilen und Austausch einlädt.
Warum habt ihr das so gemacht?
Uns war wichtig, dass wir weiterhin einen Ort haben, der zum Austausch einlädt. Der dem Zufall eine Chance bietet, damit neue Ideen, Initiativen und Freundschaften entstehen können. Ein Ort, der Möglichkeiten bietet, die wir zu Hause nicht haben. Als Beispiel: ein Team-Raum-Setup zur gemeinsamen Arbeit mit zwei 85 Zoll-Screens und fest installierter Videokonferenztechnik hast Du dann halt doch nicht im Home-Office. Um der neuen Realität der verteilten Teams und vielen Videocalls gerecht zu werden, haben wir mehr Räume und auch Telefonzellen eingeplant, damit wir uns nicht gegenseitig stören.
Wir können so gemeinsam mit unseren Kunden tageweise im Büro arbeiten. Wir können Meetups und andere Events durchführen. Und auch für ein Hybrid-Setup wollen wir unsere Räume so ausstatten, dass es ohne weiteren Aufwand möglich ist, Remoties zu einem Gespräch dazuzuholen.
Wie spiegelt sich euer Selbstverständnis (Kultur) in den Räumlichkeiten wider?
Unsere Räume strahlen eine Offenheit und Gemütlichkeit aus. Sie sollen zu einem offenen Austausch einladen. Das Fehlen von Statussymbolen und z.B. Chefbüros (die größer, schöner, besser gelegen sind) zeigt, dass uns das gemeinsame Arbeiten auf Augenhöhe wichtig ist. Es zählen die Ideen und nicht die Hierarchien.
Wir packen gemeinsam an und entwickeln mit dem Team gemeinsam das Büro weiter. Als Endless Game, so wie wir auch unsere Firmenstrategie sehen. Es gibt viel Selbstverantwortung, viele Bereiche des Büros wurden von kleinen Gruppen der Mitarbeiter:innen in Eigenregie gestaltet.