Effektive Scrum Master wirken vertrauenswürdig!

Moin liebe Scrum Master und Agile Coaches,

heute widmen wir uns einem zentralen Thema, das unser tägliches Wirken maßgeblich beeinflusst: der Vertrauenswürdigkeit. Wie wird unser Handeln von Kolleginnen und Kollegen in unserem beruflichen Umfeld wahrgenommen? Diese Frage ist für uns als Agile Leader entscheidend, denn ohne das Zusammenspiel und die Offenheit der Teammitglieder können wir keine Erfolge erzielen. Es geht darum, zu verstehen und zu reflektieren, wie wir auf andere wirken, denn nur so können wir unsere Effektivität als Coaches und Mentoren maximieren.

Die Trustfulness-Gleichung nach Robert Galford: Ein Leitfaden für Agile Leader

Ein wertvolles Werkzeug in diesem Prozess ist die Trustfulness-Gleichung von Robert Galford. Diese Gleichung bietet uns einen Rahmen, um unsere Wirkung auf andere zu analysieren und zu verbessern. Ich, Ralf Kruse, werde in diesem Beitrag meine eigenen Erfahrungen und Erkenntnisse teilen, um zu verdeutlichen, wie entscheidend Vertrauenswürdigkeit für unsere Rolle als Agile Leader ist.

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Die vier Säulen der Trustfulness-Gleichung

Glaubwürdigkeit – Das Fundament vertrauensvoller Führung

Der erste Aspekt der Trustfulness-Gleichung ist die Glaubwürdigkeit. Diese bezieht sich darauf, wie authentisch und kompetent wir in den Augen unserer Teammitglieder erscheinen. Es geht darum, ein solides Fundament an Fachwissen und Erfahrung zu haben, aber auch darum, dieses Wissen auf eine Art und Weise zu teilen, die Respekt und Vertrauen fördert. Als Agile Leader müssen wir uns ständig fragen: Wirken unsere Handlungen und Entscheidungen kohärent und fundiert?

Intimität – Nähe und Verständnis aufbauen

Intimität in diesem Kontext bedeutet nicht physische Nähe, sondern eine emotionale und intellektuelle Verbindung. Es geht um das Verständnis für die Bedürfnisse und Sorgen unseres Teams. Wie gut gehen wir auf die individuellen Bedürfnisse unserer Teammitglieder ein? Können wir eine Atmosphäre schaffen, in der sich jeder traut, offen zu sprechen und Ideen einzubringen?

Verlässlichkeit – Die Brücke der Zuverlässigkeit

Verlässlichkeit als dritter Faktor bezieht sich auf unser Vermögen, Versprechen und Zusagen einzuhalten. In der agilen Welt, wo Flexibilität und Anpassungsfähigkeit zentral sind, ist es umso wichtiger, dass man sich auf unsere Worte und Taten verlassen kann. Konsequenz und Zuverlässigkeit in unserem Handeln sind essenziell, um das Vertrauen des Teams zu gewinnen und zu bewahren.

Egozentriertei – Der Stolperstein in der Führung

Der vierte und letzte Teil der Gleichung ist die Egozentriertei. Hier geht es darum, wie sehr wir unsere eigenen Interessen über die des Teams oder des Projekts stellen. Eine hohe Egozentriertei kann die positiven Effekte der anderen drei Faktoren zunichtemachen. Als Agile Leader ist es unsere Aufgabe, ein Gleichgewicht zu finden, bei dem wir

die Bedürfnisse des Teams priorisieren und gleichzeitig unsere persönlichen Ziele im Blick behalten. Es geht darum, eine Win-Win-Situation zu schaffen, in der sowohl die individuellen als auch die kollektiven Ziele erreicht werden können.

Persönliche Erfahrungen und Einsichten

Meine Reise zur vertrauensvollen Führung

In meiner eigenen Laufbahn als Agile Coach und Mentor habe ich gelernt, dass die Umsetzung dieser vier Faktoren eine ständige Herausforderung darstellt. Es erfordert Selbstreflexion und die Bereitschaft, sich ständig weiterzuentwickeln. Ein Schlüsselmoment für mich war die Erkenntnis, dass Glaubwürdigkeit nicht nur aus fachlicher Expertise resultiert, sondern auch aus der Fähigkeit, authentisch und empathisch zu kommunizieren.

Beispiel aus der Praxis: Intimität durch aktives Zuhören

Ein prägendes Beispiel für die Bedeutung von Intimität erlebte ich in einem meiner Agile Mentoring-Programme. Hier zeigte sich, dass die effektive Einbindung der Teilnehmer erst dann gelang, als ich begann, ihnen zuzuhören und ihre individuellen Bedürfnisse zu verstehen. Dies führte zu einem offeneren Dialog und einer stärkeren Bindung innerhalb der Gruppe.

Verlässlichkeit im agilen Kontext

Verlässlichkeit in einem agilen Umfeld bedeutet für mich, flexibel auf Veränderungen zu reagieren, aber gleichzeitig eine konstante Quelle der Unterstützung und Orientierung für das Team zu sein. Es geht darum, eine Balance zwischen Anpassungsfähigkeit und Beständigkeit zu finden.

Egozentriertheit überwinden

Die größte Herausforderung liegt oft darin, die eigene Egozentriertei zu erkennen und zu überwinden. Es ist wichtig, sich immer wieder selbst zu hinterfragen: Handele ich zum Wohl des Teams oder verfolge ich vorrangig eigene Interessen? Durch diese Selbstreflexion können wir als Agile Leader wachsen und unsere Teams effektiver führen.

Abschluss und Ausblick

Die Trustfulness-Gleichung als Wegweiser

Die Trustfulness-Gleichung bietet einen wertvollen Rahmen, um unsere Fähigkeiten als Agile Leader zu reflektieren und zu verbessern. Indem wir uns auf die vier Säulen – Glaubwürdigkeit, Intimität, Verlässlichkeit und Egozentriertei – konzentrieren, können wir ein Umfeld des Vertrauens schaffen, in dem unsere Teams gedeihen.

Ich lade euch ein, diese Prinzipien in eurem eigenen Führungsstil zu integrieren und sie als Grundlage für eure tägliche Arbeit zu nutzen. Denkt daran, dass Vertrauenswürdigkeit ein dynamischer Prozess ist, der ständige Aufmerksamkeit und Anpassung erfordert. Nutzt die Trustfulness-Gleichung als Kompass, um eure Rolle als Agile Leader kontinuierlich zu hinterfragen und zu verbessern.

Fazit: Die Kunst der vertrauensvollen Führung

Vertrauensvolle Führung ist eine Kunst, die durch Praxis, Reflexion und das Engagement für kontinuierliches Lernen gemeistert wird. Indem wir als Agile Coaches und Scrum Master die Prinzipien der Trustfulness-Gleichung anwenden, können wir nicht nur die Effektivität unserer Teams steigern, sondern auch eine Arbeitsumgebung schaffen, die von Respekt, Offenheit und gemeinsamen Erfolgen geprägt ist.

Ich hoffe, dieser Beitrag inspiriert euch dazu, eure eigene Führungsreise zu reflektieren und neue Wege zu erkunden, um ein noch vertrauenswürdigerer und effektiverer Agile Leader zu werden. Ich freue mich auf euer Feedback und eure Erfahrungen zum Thema vertrauensvolle Führung.

Bis zum nächsten Mal, Ralf Kruse

Mein agiles Mentoringprogramm

Ralf Kruse LinkedIn-Profil
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Outline:

0:00 Intro und Überblick
2:23 Die 4 Faktoren der Trustfulness-Gleichung von Robert Galford
5:56 Die Wichtigkeit illustriert an 3 Beispielen 
11:31 Appell zur persönlichen Reflexion
12:29 Mein Handeln in meinem Mentoring-Programm als Fallbeispiel
24:26 Resümee 

Angesprochene Bücher

Becoming a Technical Leader von Gerald Weinberg

The 7 Habits of Highly Effective People von Stephen R. Covey

Scrum meistern Folge 141 auf Spotify

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Ralf Kruse